Üdvözöllek im hollicher Kindergarten
Üdvözöllek im hollicher Kindergarten
Deutsch-ungarische Kita-Fachkräfte-Begegnung bringt Erzieherinnen und Pädagogen aus dem Kirchenkreis und dem ungarischen Újhartyán zusammen.
„Üdvözöllek“, tönt es im Evangelischen Kindergarten Hollich – „Willkommen!“ Freudig-gespannt begrüßt Ilona Klement, Leiterin der evangelischen Einrichtung in Steinfurt, ihre Gäste aus dem Ort Újhartyán. Im Rahmen der deutsch-ungarischen Kita-Fachkräfte-Begegnung freut sich die 44-Jährige am Mittwoch, 19. März, über den Besuch dreier Kolleginnen aus der ungarischen Heimat. Für vier Tage besucht Ildikò Kescskès mit zwei Kolleginnen vom Deutschen Internationalitäten-Kindergarten „Gyerkmekvàr“ die deutschen Partner des Trägerverbundes der Kindertageseinrichtungen (Tv-KiTa) im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Im Herbst vergangenen Jahres war eine Delegation des Kita-Trägerverbundes in die ungarische Stadt 20 Kilometer südlich von Budapest gereist. Nun folgte der Gegenbesuch.
„Die Eindrücke und Erlebnisse pädagogischer Arbeit im Ausland sind sehr wichtig, um die eigene Erziehungsarbeit reflektieren und verbessern zu können“, erklärt Klement die Motivation zu dem deutsch-ungarischen Fachkräfte-Austausch. Zudem habe die Kita-Leiterin aus Hollich so einen Besuch in der Heimat mit dem beruflichen Interesse verbinden können. Klement stammt aus dem ungarischen Újhartyán. Nach ihrer Kita-Arbeit in der Grafschaft Bentheim leitet sie seit Sommer 2012 den Hollicher Kindergarten. „Im vergangenen Jahr haben wir in Ungarn eine tolle, engagierte pädagogische Arbeit erlebt, die vor viel schlechtere Rahmenbedingungen gestellt ist“, ergänzt Claudia Brinkmöller, Geschäftsführerin des Tv-KiTa. Gemeinsam mit Kollegin Klement, mit Fachberaterin Sabine Kortas vom Borghorster Familienzentrum Arche Noah sowie mit Ulla Nimz, Leiterin des Evangelischen Kindergartens Friedenau in Steinfurt-Burgsteinfurt, bereiste die Pädagogin im vergangenen Jahr zahlreiche Kindertagesstätten und pädagogische Ausbildungsinstitute rund um die ungarische Hauptstadt Budapest.
Auf ihrer Bildungsreise erhielten die Kita-Fachkräfte aus dem Evangelischen Kirchenkreis Einblick in den achtgruppigen internationalen Kindergarten „Gyerkmekvàr“. Aufgrund der schwäbischen Minderheit in der Region erlernen die rund 180 Kinder neben der Muttersprache auch die deutsche Sprache. Weitere Stationen bildeten das weltbekannte Emmi Pikler-Institut und das Andres-Petö-Institut. Die Ärztin Emmi Pikler entwickelte einst bis heute fortwirkende Grundsätze für eine Kind gerechte U3-Betreuung. Im Andres-Petö-Institut tauschte sich die Delegation mit ihren ungarischen Partnern über heilpädagogische Ansätze aus. In der Einrichtungen werden Kinder und junge Erwachsene mit Behinderung betreut. Diese Eindrücke eröffnen ganz neue Blickwinkel, die wir auch in unsere weiteren Einrichtungen im Kirchenkreis einbringen werden“, so Kortas kurz nach ihrer Rückkehr im Herbst 2013.
In Steinfurt öffnen Ilona Klement und ihre Kolleginnen jetzt Tür und Tor für ihre Besucherinnen aus Ungarn. So besucht die Delegation die evangelischen Kindergärten und Familienzentren in Steinfurt. In Hollich begrüßten zudem Superintendent Joachim Anicker und Verwaltungsleiterin Angelika Starke, zugleich Geschäftsführerin des Tv-KiTa, die Gäste aus Újhartyán. Und für Ilona Klement bedeuten die Gespräche und Eindrücke ein Stück Heimat. Schließlich kennt die Erzieherin die ungarische Kollegin Ildikò Kescskès bereits aus Schultagen.